Kuba Teil I – La Habana

26.-30.Juni 2015
 
Was wird uns wohl in dem Land erwarten, welches seit mehr als 50 Jahren den Sozialismus lebt und in der Zeit von fast all dem abgeschnitten war, was sich in „unserer“ heutigen westlichen Welt abspielt?
Über die Geschichte Kubas, seine Rolle im Kalten Krieg und über die Hauptfiguren Ernesto „Che“ Guevara und Fidel Castro kann man sich vielerorts informieren. Daher wollen wir diese Themen an dieser Stelle nicht in den Fokus stellen, es würde ohnehin den Rahmen sprengen. Wir konzentrieren uns darauf, was wir im Jahre 2015 in dem Land erleben, welches sich nach Fidels Zeitrechnung im 56. Jahr nach der Revolution befindet. Wie leben die Menschen hier?
 
Schon während der Taxifahrt vom Flughafen in die Innenstadt von Havanna fühlen wir uns wie auf einer Zeitreise in die Vergangenheit. Unter anderem prägt die veraltete Autoflotte das Bild. Keines der amerikanischen Fahrzeuge ist jünger als aus dem Jahre der Revolution. Längst nicht alle dieser Oldtimer von Cadillac, Ford, Chrysler & Co sind so schön aufpoliert wie die Touristen-Taxis. Viele der Karren fallen halb auseinander, sind zerbeult oder haben nachmodellierte Teile angebaut. Einen weiteren großen Teil der Flotte bilden Autos und LKW aus osteuropäischen Ländern. Einige Volkswagen Käfer fallen uns noch auf und wir sehen viele MZ-Motorräder, die in Zschopau zu DDR-Zeiten gebaut wurden. Vereinzelt fahren mittlerweile auch moderne Fahrzeuge umher, unter anderem von Hundai, Peugot, Skoda und Kia. Diese Autos sind hier allerdings extrem teuer und nur bestimmten Leuten vorbehalten, die ihrem Land auf besondere Weise dienen, wie zum Beispiel Politiker, Regierungsbeamte, Sportler und Künstler.
 
Unsere Unterkunft ist ein sogenanntes „Casa particular“, eine private Zimmervermietung, die uns von einem Freund empfohlen wurde. Der Taxi Fahrer will uns direkt vor die Haustür fahren, doch wir haben keine genaue Adresse sondern nur einen Koordinaten-Punkt in einer Offline-Naviagations-App auf unserem Smartphone. Der Fahrer wird sichtlich nervös als wir ihm keine genaue Hausnummer geben können und nur den Namen „Casa de Alejandro“ wissen. Wir wollen in der Straße einfach aussteigen und uns selbst auf die Suche machen, doch dies scheint für den Taxifahrer keine Option zu sein, als wäre es für Touristen verboten einfach „irgendwo“ auszusteigen. Nach etwas Umherfragen findet er unseren Gastgeber und gibt uns persönlich dort ab. Alejandro und seine Mutter begrüßen uns herzlich und zeigen uns unser Gästezimmer in ihrem Haus. Danach müssen wir uns gleich mit Passnummer, Namen und Touristenvisum im Gastbuch registrieren. Alejandro muss diese Daten dann einschließlich Kopien von Pass und Visum innerhalb von einem Tag bei einer Behörde melden. In Kuba darf niemand ohne Anmeldung privat Ausländer übernachten lassen, selbst wenn es die eigenen Freunde sind. Ebenso ist es verboten, Ausländer im Privatfahrzeug mitzunehmen. Beherbergen geht zwar im eigenen Haus, doch nur im Rahmen eines angemeldeten Casa Particular, welches mit Steuerabgaben verbunden ist. Wir haben nicht herausgefunden wie hoch diese sind, nur dass sie „hoch“ sind. Die Preise für solch eine Unterkunft beginnen bei $20, meist $25 pro Nacht für ein Doppelzimmer. Es ist die günstigste Art von Unterkunft in Kuba und dennoch für uns eine der teuersten auf unserer Reise. Beim Umherlaufen durch Havanna haben wir später viele solcher Häuser gesehen. Sie sind mit einem speziellen Symbol gekennzeichnet und sind eine schöne Alternative zu den teureren Hotels, da sie mehr Integration in das Alltagsleben bieten. Man kann übrigens auch spontan ein Zimmer finden ohne vorher zu buchen.
Wir fühlen uns jedenfalls wohl bei Alejandro in dem Haus mit den hohen Decken und den altmodischen, dunklen aber edlen Möbeln. Es ist zudem sauber und aufgeräumt. Vor der Haustür auf der Veranda steht ein Schaukelstuhl, indem wir in nächster Zeit Alejandro oder seine Mutter öfters antreffen werden.
 
Die erste Erkundungsrunde unternehmen wir im umliegenden Stadtviertel, welches sich circa 2 Kilometer westlich vom historischen Zentrum, nahe der Universität befindet. Bereits hier in der Straße in welcher Alejandro wohnt, ist die Baufälligkeit der Wohnhäuser auffällig. Auf der Hauptstraße springt uns das Leben dann förmlich entgegen. Menschen sitzen am Straßenrand und unterhalten sich, Straßenhändler verkaufen Obst und Gemüse an ihren Ständen auf Rädern, Leute telefonieren an Wandtelefonen, Kinder spielen Ball und fahren auf Rollbrettern und Rikscha Fahrer werben um Kunden. Die Atmosphäre ist lebendig aber entspannt. Es sind einige Menschen unterwegs aber es wirkt nicht so hektisch wie wir es aus den Städten Zentralamerikas kennen.
 
Oftmals überdacht ein Vorsprung der Häuser die Fußgängerwege, sodass wir den Straßen zwischen Häuserwand und Steinsäulen folgen. Für diese Schattenspender sind wir in der Hitze immer dankbar und auch viele Kubaner nutzen diese um sich vor der starken Sonne zu schützen. In einem kleinen Park findet gerade eine Tanzstunde bzw. -probe statt. Frauen und Männer tanzen gemeinsam in der Abendsonne nach Musik, die vor Ort live von einer Musikgruppe gespielt wird. Hier tummeln sich viele einheimische Zuschauer und wir scheinen die einzigen Touristen zu sein. Wir setzen uns dazu und beobachten eine Weile die rhythmischen Bewegungen der Tänzer. Solch einen lebendigen und friedlichen Park würden wir uns für Deutschland auch mal wünschen.
 
Etwas weiter die Straße hinunter treffen wir auf den Malecon, welcher Uferpromenande und Paradestraße zugleich ist. Die Straße und der Fußweg am Meer sind großzügig angelegt. Viele Menschen tummeln sich hier, sitzen auf der Mauer, flanieren, erzählen, singen und genießen die Abendsonne. Auch hier herrscht eine lebhafte, aber dennoch entspannte Stimmung. Der Malecon ist bei Touristen für Ausfahrten mit einem der blankpolierten amerikanischen Oldtimer(taxis) beliebt, die wir hier entsprechend oft sehen. Weiter weg können wir schon die Kuppel des Kapitolios erkennen, welches dem Anschein nach dem weißen Haus nachempfunden ist. In die andere Richtung blickend sehen wir typische sozialistische Plattenbauten und Denkmäler.
 
Auf der Suche nach Wasser machen wir Bekanntschaft mit dem was uns in nächster Zeit in Kuba erwarten wird: kleine Einkaufsläden, in denen es fast nichts gibt. Wir wurden vorher schon gewarnt, dass wir uns lieber ein paar Müsliriegel und Snacks mit auf die Insel nehmen sollten. Das Angebot der Läden scheint sich tatsächlich auf folgende Dinge zu beschränken: Tomatensauce, Oliven, Nudeln, Maggi-Fertigsuppen, Speiseöl, Fruchtsäfte, diverse Süßigkeiten, Chips, Bier und wenn man Glück hat Brötchen. Gefühlt ein Drittel der Regale steht voll mit Havanna Club Rum verschiedener Altersklassen und Flaschengrößen. Obst und Gemüse gibt es beim fliegenden Straßenhändlern oder auf Märkten zu kaufen. Das Angebot beschränkt sich dabei fast immer auf Bananen, Papaya, Ananas, Mango und Guayabana sowie Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Bohnen, Paprika und Gurken. Uns stellt sich schnell die Frage was die Einheimischen hier täglich essen. Auf der Suche nach Mittag- oder Abendessen in der Stadt, finden wir immer nur die gleichen Dinge: Schinken-Käse Sandwiches (nicht lecker) sowie Pizza und Spaghetti. Für Touristen gibt es durchaus Restaurants mit vielfältigerem Angebot, doch liegen diese deutlich über unserem Budget. So schlagen wir uns die Tage mit immer wieder den gleichen Mahlzeiten durch und versuchen unseren Speiseplan mit Früchten aufzuwerten. In unserer europäischen Gesellschaft kann man sich nicht mehr vorstellen, wie es ist, wenn die Läden fast leer sind und die Auswahl so stark beschränkt ist. Dies bezieht sich nicht nur auf Lebensmittel.
 
Im Zentrum der Landeshauptstadt stoßen wir auf „Einkaufszentren“. Ein Beispiel des Angebotes: Im Erdgeschoss stehen eine Couchgarnitur, einige Plastikwaren wie Eimer und Besen, Toilettenschüsseln, Spitzhacken, Lappen und Schuhsohlen und die Hauptattraktion ist ein riesiges Angebot an Flüssigseife. In der zweiten Etage stehen ein paar Vitrinen mit gebrauchten Ersatzteilen für Fahrräder und Klempner Bedarf. Im Schaufenster des Musikladens um die Ecke ist die Schallplatte „Bad“ von Michael Jackson das Highlight. In den wenigen Bekleidungsgeschäften hängen altbackene Klamotten, die nicht mal mehr meiner Oma gefallen würden. In einem Elektrowarengeschäft stehen in den Regalen vereinzelt Toaster und andere Küchengeräte, hier mal ein Föhn, dort mal ein Radio. Da hat man zumindest keine Entscheidungsschwierigkeiten.
 
Wir unternehmen ausgedehnte Spaziergänge durch die Stadt und können die Kameras dabei kaum aus der Hand lassen. Zu viel ist auf den Straßen los, zu viele Dinge kennen wir in Deutschland nicht mehr. Leute reparieren ihre Autos am Straßenrand, Kinder spielen in großen Gruppen Spiele mit Gummibällen und Murmeln und malen dafür Muster aus Kreidestrichen auf die Straße, Mütter stillen ihre Babys, Körner liegen zum Trocknen aus, Suppentöpfe köcheln, Rikscha-Taxis fahren Menschen und Haushaltsgegenstände umher, Männer spielen auf dem Fußweg Domino, Leute sitzen vor ihren Türen oder auf Bänken und unterhalten sich, zum Teil in sehr angeregten und lautstarken Diskussionen, rollende Händler verkaufen ihre Waren, … die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Besonders die Domino-Spiele auf der Straße, bei denen meistens vier Spieler am Tisch sitzen, sind faszinierend anzuschauen. Oftmals sind sie von mehreren weiteren Spielern umringt, die das Spielgeschehen aufmerksam verfolgen und es gibt sogar einen Mitschreiber, der die Punkte zählt und notiert, da manchmal um Geld gespielt wird. Es ist ein Gesellschaftsspiel welches fester Bestandteil der Lebenskultur von Havanna ist. Viele kleine Parks mit Sitzgelegenheiten fördern im Allgemeinen das Zusammentreffen von Menschen, was wir hier als sehr positiv wahrnehmen. Es ist eine ganz andere Stimmung, als wir sie von den bisher bereisten lateinamerikanischen Ländern kennen.
Auch wenn man in die kleinen Lädchen oder oftmals offenstehenden Wohnungen schaut, bietet sich jedes Mal ein interessantes Bild. An den Wänden hängen Fotos der Revolutionsführer, darunter meistens die von Fidel Castro, in jung oder alt. Gegenstände liegen herum, die bei uns aus einem Heimatkundemuseum stammen könnten, hier aber noch in Benutzung sind, wie zum Beispiel alte Obstwaagen, Radios, Schallplattenspieler, Blechkannen, Werkzeuge und Holzkisten. Die Einrichtungen wirken zum Teil verstaubt und manchmal verlassen, weil so wenige Dinge den Raum füllen.
 
Wir stoßen auf einen Wochenmarkt und beobachten die Kubaner bei ihren Einkäufen. Dutzende Ananas und Bananenstauden sind auf der Straße ausgebreitet, Leute tragen Eierpaletten nach Hause, das Fleisch liegt offen auf dem Stand und wird nach erfolgtem Einkauf direkt im großen Stück in den Stoffbeutel gesteckt. Der Tomatensaucen-Verkäufer wartet bei seiner Dosenpyramide auf Kundschaft, Zwiebeln und Kartoffeln werden direkt vom LKW verkauft, einige Verkäufer haben nur ein oder zwei Produkte im Angebot und all das passiert in praller Sonne zwischen den bröckelnden Fassaden der Gebäude. Es ist ein buntes Treiben und die Menschen nutzen den Marktbesuch gleichzeitig für Gespräche und pflegen soziale Kontakte.
An einem anderen Tag erkunden wir den alten Stadtkern Havannas, in dem sich die meisten Touristen aufhalten. Wir kommen vorbei am Kapitolio, an dem uns ständig jemand eine Taxifahrt mit einem der Oldtimer anbietet, und einigen alten Festungen (Castillos). Nach kurzer Zeit haben wir von dem für den internationalen Tourismus aufgehübschten Stadtteil genug und gehen wieder dorthin, wo sich das viel interessantere Leben der Einheimischen abspielt.
 
Von den ganzen Eindrücken und dem vielen Laufen sind wir abends immer ziemlich fertig. Die Hitze macht uns außerdem zu schaffen. Es ist auch nicht einfach Trinkwasser zu finden. Große 1-Liter Flaschen finden wir selten und sie sind mit umgerechnet circa einem Dollar vergleichsweise teuer. Nach einigen Stunden Umherwandern sind wir jedes Mal froh, wenn wir in unserer Unterkunft die Klimaanlage anmachen und unter die kalte Dusche springen können. Mir macht die Hitze besonders zu schaffen, auch wenn ich von Zentralamerika schon einiges gewöhnt war. Die ständige Wärme macht tatsächlich träge und man hat eigentlich keine Lust sich großartig zu bewegen oder über irgendetwas nachzudenken. Da kann man schon verstehen, das in den Ländern mit diesem Klima die Uhr langsamer tickt und die Menschen lieber entspannt im Schaukelstuhl sitzen als produktiv zu sein.
 
Im alten Präsidentenpalast des ehemaligen Diktators Batista, der von Castro gestürzt wurde, befindet sich das „Museo de la Revolucion“. In diesem Museum wird die aus der Sicht ihrer Anführer erfolgreiche Geschichte der Revolution dargestellt. Die Darstellung ist natürlich recht einseitig und teilweise heroisch. Es gibt weder eine chronologische Aufarbeitung von Geschehnissen und Fakten zum Ablauf der Revolution, noch irgendeine Art gesamtgeschichtliche Betrachtung. Interessant ist es dennoch. Viele Fotos, Zeitungsartikel und Diagramme sind eher zusammenhangslos in den Schaukästen aufgehängt. Einige persönliche Gegenstände von Ernesto „Che“ Guevara und Camilo Cienfuegos, wie Schuhe oder eine Kamera, sind ebenfalls ausgestellt. Auch blutbefleckte Kleidung von Aufständischen können wir betrachten. Über die Invasion der Schweinebucht gab es mehrere akribisch genaue Landkarten mit markierten Positionen der Revolutionäre und ihrer Gegner zu sehen. Ebenso mangelt es nicht an Darstellungen über die Errungenschaften von Fidel Castro und seiner Partei. Plakate mit Parolen sowie Wimpel und Ansteckpins wie man sie aus DDR-Zeiten kennt, sind ebenfalls zu sehen und muten propagandistisch an. Eine Errungenschaft schreibt sich die Partei besonders auf die Fahnen: mit dem Analphabetisierungsprogramm hat man die Analphabetenrate nahezu gegen Null gebracht. Wobei hinzuzufügen ist, dass der Analphabetismus auch vor der Revolution schon vergleichsweise niedrig und der allgemeine Bildungsstandard in Kuba sehr hoch war. Etwas belustigend ist der „Rincon de los Cretinos“ – „die Ecke der Schwachköpfe“. In diesen mannshohen Karikatur-Darstellungen „dankt“ man dem ehemaligen kubanischen Diktator Fulgencio Batista und den Ex-US-Präsidenten R. Reagon, G. Bush Sr. und W. Bush, dass sie die Revolution erst nötig und später den Sozialismus unwiderruflich gemacht haben. Im Außenbereich des Museums kann man altes Kriegsgerät und die „Granma“ besichtigen, jene Yacht, mit der unter anderen die Castro-Brüder und Guevara damals Kuba von Mexiko aus erreichten um die Revolution zu starten. Auch wenn das Museum eher eine Ansammlung von Zeitungsartikeln ist, welche nicht chronologisch und recht einseitig die Geschichte betrachten, ist es einen Besuch allemal wert.
 
Havanna hat für uns gefühlt zwei Parallelwelten: Auf der einen Seite bietet es Motive mit den glänzenden amerikanischen Oldtimern und den spanischen Kolonialbauten im Hintergrund. Jene Motive, für die Touristen aus aller Welt herkommen. Im Kontrast dazu stehen die alten „Russenautos“, welche in Kombination mit den Plattenbauten und zahlreichen sozialistischen Denkmälern sowie Macht-Demonstrationsbauten an Fotos aus der ehemaligen UDSSR erinnern.
Einige der Wohnstraßen in Havannas Innenstadt versprühen einen ganz besonderen Charme. Bunte Hauswände, verzierende Steinmuster, kunstvolle Fenster- und Balkongitter, Blumentöpfe und die lebhaften Szenen tragen ihren Anteil dazu bei. Schade ist, dass der Zerfall der Gebäude der Stadt, besonders von den Wohnhäusern, so stark vorangeschritten ist. Bröckelnde Fassaden, eingestürzte Dächer, absturzgefährdete Balkone, Schuttberge auf den Straßen und auch klaffende Löcher in den Fußwegen sind keine Seltenheit. Die Baufälligkeit ist erschreckend, zumal die „Ruinen“ zum Teil noch bewohnt sind. Hinzu kommen die vielen stinkenden Müllhaufen, die das ärmliche Bild noch verstärken.
 
Interessant für uns persönlich war, dass wir uns manchmal fühlten, als wären wir schon einmal hier gewesen und oftmals fühlten wir uns an unsere eigene Kindheit erinnert. Auch wenn wir noch recht jung waren, als die Mauer 1989 fiel, spüren wir doch gewisse Parallelen zwischen dem Sozialismus heute in Kuba und damals in der DDR. Zum einen mag es an der Optik liegen: so erinnert uns der Baustil manchmal an Dresden und Berlin, seien es die Wohnhäuser, die Villen in den Randbezirken, der Plattenbau oder der Stil der Parks sowie der Außenanlagen. Die Autos und Motorräder aus Zeiten der ehemaligen Sowjetunion tragen ebenfalls dazu bei. Zum anderen sind es alltägliche Aspekte wie Schlange stehen, spärlich ausgestattete Schaufenster, der Geschmack von Essen und Improvisationen. Ich konnte es mir zum Teil selbst nicht erklären, es war als würden Erinnerungen aus dem tiefsten Unterbewusstsein wieder hochkommen.
 
Dies waren unsere ersten Eindrücke, die wir in Havanna gesammelt haben. Im nächsten Beitrag geht es weiter mit einem Besuch auf dem Land, in der Provinz Pinar del Rio.
 


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