Beruhigendes Gefühl
Wenn man eine solche Tour plant und nicht zu blauäugig an die Sache herangeht, hat man nicht immer nur die schönsten Dinge vor Augen.
Abgesehen von Begegnungen mit wilden Tieren, langwierigen Grenzkontrollen, Unwetter, Diebstahl und anderen Unannehmlichkeiten sind wir uns bewusst, dass vor allem unsere Bikes leiden werden. Bei einer so langen Fahrt, teilweise auf Straßen, die man nicht mit europäischen Standards beschreiben kann und einer enormen Dauerbelastung durch das ständig mitgeführte Gepäck, wird es nahezu zwangsweise zu Beschädigungen beziehungsweise erhöhten Verschleißerscheinungen kommen.
Deshalb war es uns wichtig, dass wir für möglichst viele Eventualitäten gerüstet sind und nicht gleich beim ersten Platten den ADAC anrufen müssen. Aus diesem Grund entschieden wir uns dafür, die Motorräder für den geplanten Einsatz zu modifizieren. Dabei spielte uns der Zufall mehr als gute Karten in die Hände. Denn nicht weit von unserer Wohnung in Köln gibt es einen Experten, der sich unteranderem auf die Yamaha Tenere spezialisiert hat. Eigentlich ein Händler, der überwiegend auf Zubehör aus dem Offroadbereich ausgerichtet ist.
Nach unserem ersten Besuch vor Ort gingen wir zwar noch mit leeren Händen, aber dafür um so volleren Köpfen nach hause , waren uns aber sicher den perfekten Support für unser Vorhaben gefunden zu haben.
Denn nachdem wir unser Vorhaben geschildert und unsere Vorstellungen bezüglich der Vorbereitung der Maschinen geäußert hatten, bekamen wir wirklich detaillierte Informationen über Sinn und Unsinn einiger Modifikationen, die uns bis zu diesem Zeitpunkt vorschwebten. Viele sprechen immer wieder von der Servicewüste Deutschland, aber hier herrscht genau das Gegenteil. Informationen in Hülle und Fülle, egal ob zu Produkten aus dem Sortiment oder nicht. Und zusätzliche zahlreiche Tipps, die nicht immer etwas mit den Produkten zu tun haben, aber auf so einer Reise das Leben ungemein erleichtern oder aber einfach verschönern können.
Da wir auf dem Gebiet der Langzeitreisen bisher keine eigenen Erfahrungen gemacht haben, sind Tipps, wie zum Beispiel „nicht unbedingt einen Trinkrucksack zu verwenden“ zwar im ersten Augenblick befremdlich, aber nach einer simplen Erklärung einleuchtend. Der Tipp beruht einfach auf der Entschleunigung der Reise, denn unser Ziel ist es nicht schnell von A nach B zu kommen, sondern Land und Leute kennen zu lernen. Und wo kann man das besser als in einem Kaffee oder einem Kiosk. Jedenfalls nicht direkt neben der Straße, um sich kurz mal einen Schluck aus dem Schlauch des Trinkrucksackst zu gönnen.
Nach der Anpassung unserer Einkaufsliste, werden wir in den kommenden Tagen die ersten Teile abholen und selbst anbauen, soweit dies möglich ist. Denn je mehr wir unsere Bikes auf diesem Weg kennenlernen, umso einfacher werden wir es bei einer Panne oder Reparatur auf der Tour haben.
Wir freuen uns schon auf die vielen Bastelstunden in den kommenden Wochen und werden hier sicherlich noch einige Fotos hinzufügen.
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